Just imagine...
Stell dir vor...
..in deiner Heimat bricht großes Chaos aus. Eine Katastrophe zwingt dich, so schnell wie möglich zu fliehen.
Plötzlich bist du ganz allein und besitzt kaum noch mehr als die Kleidung, die du trägst. Du hast keinen Kontakt mehr zu Verwandten und Freunden.
Wohin auch immer du gehst, sind bereits viel zu viele Menschen versam-melt. Überall mangelt es an allem.
Schließlich erreichst du die Grenze. Du gibst dein letztes Geld einem Mann, der dir verspricht, dich mit seinem Boot über das Meer in Sicherheit zu bringen.
Leider hat der Mann dieses Versprechen noch vielen anderen Leuten teuer verkauft. Wie durch ein Wunder entkommst du knapp einer Tragödie.
Völlig erschöpft auf dem Festland angekommen, hast du erneut Glück und erfährst zum ersten Mal auf deiner langen Reise echte Hilfs-bereitschaft. Doch dir wird auch gleich klar, dass du nicht bleiben kannst.
Zusammen mit einigen Landsleuten schaffst du es mit viel Mühe ins Innere eines reichen, friedlichen Landes. Endlich in Sicherheit! Ab jetzt kann es nur noch besser werden.
Doch leider ist dieses Land sehr streng. Du darfst dich nicht frei bewe-gen, nicht arbeiten und wirst von schlecht bezahlten Sicherheitskräften herablassend behandelt.
Vor deiner Unterkunft versammeln sich aufgebrachte Anwohner. Obwohl du ihre Sprache nicht verstehst, wird dir schnell klar, dass sie dich und deine Landsleute nicht in ihrem schönen Wohnort haben wollen.
Während draußen die Leute darüber streiten, ob du bleiben darfst oder nicht, hoffst du nur, so schnell wie möglich zurück nach Hause zu können... sobald man dort wieder sicher und frei leben kann.
Du wolltest eigentlich gar nicht in dieses Land kommen, geschweige denn dort jemandem zur Last fallen oder gar den Job wegnehmen. Du trägst auch absolut keine Schuld an den Ereignissen, die dich zur Flucht gezwungen haben. Alles, was du dir jetzt wünschst, ist eine Chance.
Doch das Gefühl, dass dir niemand in diesem reichen Land eine Chance gibt, zur Ruhe zu kommen und einen Neuanfang zu wagen, zusammen mit den traumatischen Erlebnissen deiner Flucht, lässt dich fast ver-zweifeln.
Und nun stell dir vor, all dies wäre dir als Kind oder Jugendlicher widerfahren.
Ganz allein in einem fremden Land, das dich ablehnt, ohne dich zu kennen...
Vielleicht, ja vielleicht würdest du trotzig werden.
In die Defensive gedrängt, könntest du irgendwann sogar auf gefährliche Gedanken kommen und dich mit Gleichgesinnten zusammentun, um...
Puh, es war nur ein Gedankenspiel! Zum Glück geht es dir gut. Du bist vielleicht nicht reich und hast auch mal Sorgen, aber du bist in Sicher-heit.
Doch irgendwo passieren solche Dinge tatsächlich. Jeden Tag.
Und wer kann dir garantieren, dass eine Katastrophe nicht auch dich eines Tages völlig unvorbereitet treffen könnte?
All of us who live in peace and affluence can call ourselves lucky and be grateful for that.
A little bit of imagination and empathy should be enough to turn this gratefulness into generosity towards the less lucky ones.
Because being a refugee is not a crime.
Only when many people get together and become committed to compassion and a philanthropic policy of asylum, crisis and prejudice can be overcome.
In the interests of us all and all those who will follow.